Werbung/Rezensionsexemplar – Das Buch wurde mir vom Suhrkamp Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt. Dennoch spiegelt sie meine eigene und ehrliche Meinung wieder.
Wenn man sich so umhört, Bücher liest, Fernsehen sieht, dann kennt die Weltgeschichte ja praktisch nur sehr wenige Heldinnen. Vollkommener Quatsch! Denn, was allgemein als die Weltgeschichte gilt, die wir auch in den Schulen lernen, wird oder wurde überwiegend von alten, weißen Männer entschieden. Die haben natürlich ein Faible für ihresgleichen. Mackenzie Lee zeigt in „Kick-Ass Women“, dass es auch anders geht und stellt 52 wahre Heldinnen der Weltgeschichte vor.
52 vollkommen unterschiedliche, unbekannte Heldinnen
Ich hatte neulich schon „Good Night Stories For Rebel Girls“ gelesen. Dieses Buch ist ja für jüngere Zielgruppen gemacht. Mackenzie Lee hat nun im Suhrkamp Verlag eher die grown-up Version davon herausgebracht. Auch hier haben wir eine Illustration und meist ein bis maximal 2,5 Seiten Text zur Person. Insgesamt stellt sie uns 52 unbekannte, wahre Heldinnen der Weltgeschichte vor. Zumindest für mich sind sie alle vollkommen unbekannt. Oder habt ihr schon einmal was zu mächtigsten Verbrecherkönigin New Yorks, einer russischen self-made Panzerkommandeurin auf Nazi Jagd, von Jiu-Jitsu-Suffragetten oder der gefährlichsten Piratin der Weltmeere gehört?

„Kick-Ass Women“ ist nicht nur unglaublich spannend, sondern auch superschön aufbereitet und unterhaltsam. Mackenzi Lee konnte mich schon mit dem Vorwort abholen und hat wirklich spannende, interessante, einzigartige Heldinnen und ihre wahren Geschichten vereint. Interessant, macht Lust auf mehr und zeigt, welch wichtige Rollen Frauen schon immer in der Weltgeschichte eingenommen haben – auch wenn uns die meisten Geschichtsbücher ein vollkommen anderes Bild zeigen oder diverse Erkenntnisse von Männern als ihre Ideen, Erfindungen und Co. ausgeben wurden, die in Wahrheit von einer Frau stammen.

Mackenzie selbst studierte Geschichte und verschlang schon früh jedes Buch, dass ihr mit frühreifen Protagonistinnen in die Hände fiel. Sie waren der Grund, warum sie überhaupt auf die Idee kam, Geschichte zu studieren. Nur um in den Seminaren auf dem Boden der Tatsachen zu landen – den, wenn sie mehr als die Quotenaußenseiterinnen kennenlernen wollte, dann waren typische Geschichtsseminare alles andere als der richtige Ort dafür. Selbst in spezielleren Seminaren ging es dann nur um weiße heterosexuelle, nicht beinträchtigte Cis-Frauen. Repräsentation sieht also anders aus. So recherchierte sie kurzerhand selbst und ihr wurde klar – solange Geschichte schon aufgezeichnet wird, solange tauchen darin auch individuelle, sagenhafte, komplexe, ehrgeizige, niederträchtige oder tugendhafte Frauen auf, die die Welt nachhaltig geprägt und verändert haben. Und so entstand diese wundervolle Lektüre „Kick-Ass Women“ – klare Leseempfehlung und von mir!